Einfache Lösung für die Verkabelung und Verteilung des Stroms

  • Hallo, liebe Rockcrawler,

    ich hör ja immer mal wieder, das die Geschichte mit dem anklemmen des BECs oder eines Winden-ESC oder einer Lichtsteuerung eigentlich ganz einfach ist, wenn das Löten nicht wäre...

    Dann sind mir vor einiger Zeit Klemmen in die Hand gefallen, mit denen ich zuhause an den Lampen gebastelt habe, aber ich hab sie nicht mit Modellbau verbunden.

    Jetzt aber doch, und ich wollte euch das Zeug mal zeigen, vielleicht ist es für den einen oder anderen eine Idee, oder jemand hat noch eine bessere, dann raus damit! :D


    Also, die Dinger kommen von Wago, und hören auf den Namen "Compact Verbindungsklemme", oder einfacher "Serie 221".

    So sehen die Teile aus (in diesem Fall die 3er Version):

    Es gibt sie mit 2, 3 oder 5 Klemmen, die Nummern sind dann 221-412, 221-413 und 221-415, und die Klemmen sind alle miteinander verbunden, eine Mehrfachsteckdose sozusagen.

    Kann man in vielen Baumärkten (zu teilweise erschreckenden Preisen) finden, bei ebay, oder wo sonst man sowas bestellen mag, die 3er kostet z.B. Stück Größenordnung 5€ für 10 inkl. Versand...

    Es gibt auch Nachbauten aus Asien mit anderen Konfigurationen, über deren Qualität will ich mich nicht auslassen...


    Zu den technischen Fakten:

    - Die Dinger fressen je Loch 0,14-4mm² bzw. 24 bis 12AWG, auch verschieden, also ein Loch mit großem Kabel, eins mit kleinem ist kein Problem.

    - Starre und flexible Adern sind kein Problem, Aderendhülsen nicht nötig.

    - Die 3er z.B. ist knappe 19mm breit, alle Typen sind etwas über 8mm dick und ebenfalls knapp 19mm hoch. Die auf dem Foto unten liegende Seite ist völlig glatt, damit kann das Ding z.B. angeklebt werden.

    - Die sind für Netzstrom je nach Norm mit mindestens 20A und 450V spezifiziert. Da kommt ein Scaler gut mit aus.

    - Werkzeugfrei zu benutzen: Hebel hoch, Strippe rein, Hebel runter, fertig. Da es sich um Federkraftklemmen handelt, kann sich da auch nix rausrödeln.


    Die Kabeleinführung

    ist etwas über 4mm hoch, ein Traxxas-AWG12-Silikonkabel kann man gerade noch so reindrücken mit der Isolation, passt also.


    Es gibt in der Mitte unter dem Hebel und auf der den Löchern gegenüberliegenden Seite ein kleines Löchlein, in das man mit einer Testspitze kommen könnte um die Spannung zu messen.


    Ich hab dann mal eine mit 10A belastet und ein wenig gemessen, ob da was großartiges passiert.

    Wie zu erwarten, nicht, schließlich sind mehr als 3x so viele Elektronen spezifiziert... ;)

    Ich habe 2 blanke Drähte NYM 1,5mm² (ca. AWG 15-16) in die äußeren Löcher gesteckt (war grad nix anderes da) und direkt vor der Klemme den Spannungsabfall gemessen.

    Dabei sagte mir mein Messgerät, das ich knappe 10mV Verluste von Kl1 zu Kl3 hatte (bei 10A!), das ist kein Problem, denke ich: die 10cm 1,5mm² Starrdraht machen ca. 12mV!


    Damit kann man auch als Laie ganz einfach ein BEC anschließen:

    - ESC-Kabel mit Akkustecker durchschneiden

    - jeweils 11mm abisolieren und das Ende verdrehen

    - Akkusteckerkabel in den mittleren Kontakt stecken (Je ein Pol in eine Klemme, man braucht also zwei 3er-Klemmen, eine für Plus und eine für Minus!)

    - ESC-Kabel in einen äußeren Kontakt

    - BEC-Anschluss in den anderen

    Die zweipolige Version ist gut geeignet für Motorkabel, besser jedenfalls als diese Pressblechstecker. Gut, 4mm Goldis sind noch besser, aber nicht Lötfrei.


    Dabei kann man auch gleich

    - Kabellängen anpassen,

    - wechselnde Akkuenden benutzen (wobei ich nicht weiß wie oft der Hebel benutzt werden darf, aber der Support wird mir das sagen hoffe ich)

    - Zur Fehlersuche mal eben ein anderes BEC anschließen

    - Weitere Abzweige für Winde, Licht oder das HV-Servo mit einbauen, wenn man die 5er benutzt


    Wer Löten kann, wird das auch weiter machen, aber diese Dinger sind definitiv eine Erleichterung.

    Und erst recht im normalen Elektroumfeld: Lampen an Wandleitung, Anschlüsse in Geräten, wo immer man mit Strom zu tun hat.


    Fragen? Ideen? Anregungen?

    Immer raus damit! :D

  • Ich hab die klassische "Schraubversion" davon immer gern bei neuen/unbekannten Chassis im Einsatz, zwischen Motor und Regler, wenns noch heißt "Den richtigen Motor finden".

  • "Aufpassen" und "Danke" ;)

    Aufpassen, weil da auch die Serie 2216 gelistet ist, das ist was ganz anderes....

    Danke, weil ich da gesehen habe, das es die Serie 221- auch in 612/613 und 615 gibt, die dann sogar 6mm² vertragen. Das ist dann schon E-Revo-Level ;)

    Ich hab die klassische "Schraubversion" davon immer gern bei neuen/unbekannten Chassis im Einsatz

    Da brauchts aber normal Aderendhülsen, oder? ;)

  • Es heißt doch immer Löten ist besser als steckverbinder.

    Ist es auch.

    Aber dazu muss man das Werkzeug haben, das Wissen und die Gelegenheit.

    (Diese) Wagos sind super zum testen und wenn man nicht löten will/kann.

    Am Scaler sind die Ströme klein genug, das die Wagos problemlos funktionieren und auch als Dauerlösung geeignet sind, wenn man die Klemmen und Kabel befestigt.