Comanche Truggy Teil 1,
Liebe Modellbaufreunde,
seit geraumer Zeit baue ich an einem Comanche, mit einem an das Original angelehnten Fahrerhaus. Alle verfügbaren Modelle enden unmittelbar hinter der Fahrertürspalte. Es gibt im 3D-Druckverfahren hergestellt Modifikationen, um den China-Varianten zu einer realistischen Optik zu verhelfen. Die habe ich aber erst im Zuge der Baumaßnahme entdeckt und daher meinen Weg fortgesetzt. Inzwischen verschwinden solche Umbauten aber langsam aus dem Programm. Die Karosserie hat offenbar an Reiz verloren. Daher hat man ein Modell nachgeschoben, bei dem ein Truggy Käfig, an das ohnehin schon verstümmelte Fahrerhaus genagelt wurde. Das bisher schon fehlende Unterteil hat man sich auch dabei gespart. Ich erspare mir hier Bilder und weitere Kommentare zu dieser modelltechnischen Verunglimpfung.
Der Werdegang der hier eingesetzten Karosserie, ist in einem anderen Baubericht nachzulesen. BoomRacing Fahrgestell mit Comanche Karosserie
Als Anregung zu meinem zweiten Modell, dienten hier einige Bauberichte aus dem Forum und das nachfolgende Foto aus dem Internet. Es soll kein Nachbau werden, nur so etwas wie eine Blaupause. Einige Details werden aber an meiner Variante zu finden sein.
Mein erster Versuch, ist nach langer Modellbau-Auszeit, nicht vollumfänglich nach Plan verlaufen. Viele Bauversuche, auch gescheiterte und die daraus abgeleiteten Erkenntnisse, haben mir zu einer Menge neuer Modellbauteile und einem deutlich geschrumpften Geldbeutel verholfen.
Diesen Teile-Fundus wollte ich in diesem Modell größtmöglich verarbeiten. Einiges ist aber auch unvermeidlich dazu gekommen. Die umgebaute Comanche-Karosserie gefällt mir noch immer sehr gut. Das Bild eines klassischen, amerikanischen Arbeitsgerätes, bevor die Ära der Lastwagen nahen Modelle begann. Außerdem kann ich mir noch immer nicht vorstellen, den ersten Comanche irgendwann Schlamm und der Gefahr von Überschlägen auszusetzen.
Die Karosserie zeigt noch unübersehbar, meine ersten Versuche, Kunststoff in Form zu bringen. Es klemmt hier und da, sperrt etwas und hat auch schon garnicht die ebenmäßige Optik eines Serienfahrzeuges. Eher dem eines verbastelten und wenig fachmännisch reparierten Fahrerhauses. Eine gute Grundlage, mit stumpfem Lack, einigen Rostansätzen und auch einigen Neuteilen Glasi Richis Leidenschaft für Wege, mit erhöhtem Wasser- und Schlammaufkommen, zu erkunden.
Jetzt genug Einleitung, es geht los.
Grundlage des Modells ist der Boom Racing D110 Rahmen mit 330-350 mm Radstand. Perfekt für ein Modell im echten Maßstab von 1:8,3. Im Original hat der Comanche einen Radstand von 2.870 mm.
Nach dem Zusammenstellen der vorhandenen Teile und den ersten Neuanschaffungen, wie Stoßdämpfer und Blattfedern, der Entwurf des Truggy. Noch provisorisch mit allerlei Hilfsmitteln aufgebockt und dekoriert.
Nach Montage der Achsen, den vorderen Links und dem Panhard, das vorläufige Gesamtwerk auf Rädern. Der bei mir geparkte Marlin Crawler meinens Sohnes, damit Papa auch etwas zu fahren hat, dienen als Blickfang. Ich befürchte schon die nächste Investition im dreistelligen Bereich.
Verdeckt der China-Achsensatz, der den Boom Racing Phat Axles, zum Verwechseln ähnelt. Der einzig bisher erkennbare Unterschied ist wohl der Differentialdeckel.
Hinten habe ich erstmals Blattfedern eingesetzt. Zu Beginn noch mit vollständig ausgerüsteten Team Raffee Federbeinen. Zwei Federbeine und ein Blattfederpaket mit jeweils 4 Lagen an der Hinterachse. Reaktion; keine.
Abgesehen vom starren Hinterbau, sieht der Truggy jetzt aus wie eine hochgewachsene, aber übergewichtige Ballerina. Dazu einige Details der ersten Bauphase.
Das letzte Bild erweckte bei mir den Eindruck eines Monstertrucks auf Reservebereifung und das wollte ich nicht. Also musste die Fahrwerkssituation radikal überarbeitet werden. Ursprünglich dachte ich etwas naiv, ein Truggy braucht Platz unter der Bodenplatte. Die nun vor mir stehende Ansicht konnte ich aber nicht lange ertragen. Am folgenden Morgen ging es an die Tieferlegung.
Mangels Erfahrungen mit Blattfedern, habe ich zunächst vorne begonnen. Das obere Dämpferauge wurde daher höher befestigt. Von den vier Lagen an gestapelten Blattfedern wurden sogleich drei entfernt. Nun endlich zeigte sich eine Bewegung, sehr zögerlich und am treffendsten mit einer Bewegungsstörung nach einer Knie-OP zu vergleichen. Das Blattfederpaket hatte zu diesem Zeitpunkt seine Zukunft schon fast verspielt.
Wird schnellstmöglich fortgesetzt…