Lichtsteuerung mit Arduino Nano

  • Hallo Leute,

    ich möchte meinen neu erworbenen Defender mit Licht bestücken und dafür ein Arduino Nano verwenden. Leider wirft das einige Fragen auf, da ich noch nicht die Erfahrung mit Elektronik besitze wie einige Leute hier im Forum, aber ich möchte es langsam lernen und verstehen.


    1. Frage:

    Kann ich die kleinen Platinen (Chinabeleuchtung für Defender) mit den SMD´s verwenden die in die Leuchten passen, wenn ja weiß jemand ob da ein Wiederstand vorgeschaltet wird? ich glaube die Chinateile schalten mit Masse, der Nano wenn ich das richtig verstanden habe mit Plus? aber das kann man ja umlöten. Dafür reicht mein Kfz-Elektronikwissen gerade noch:hand_head:


    2. Frage hat jemand einen fertigen Sketch den ich erst einmal auf meinen Nano laden kann?

    Ich möchte gerne


    Vorne:

    2x Standlicht (permanent oder mit Kippschalter)

    2x Abblendlicht (permanent oder mit Kippschalter)

    2x Blinker über CH1


    Hinten:

    2x Rücklicht mit Bremslicht

    1x Rückfahrscheinwerfer über CH2

    2x Blinker über CH1


    Es wäre super wenn jemand einen Sketch für mich hat damit es erst einmal funktioniert und ich es dann später mit etwas mehr Kenntnissen noch anpassen kann. Sollte jemand einen perfekteren Sketch abgeben der diese Funktionen abdeckt würde ich mich darüber natürlich auch freuen, ich habe ja tolle Sachen gelesen was mit Blinker und Bremse so alles gemacht werden kann.


    Ich bedanke mich schon einmal herzlich für Eure Hilfe hail

    Ich möchte schlafend sterben wie mein Opa und nicht schreiend und kreischend wie sein Beifahrer.

  • In meinen Chinalampen war kein Widerstand drin, und die Lampen waren so verkabelt das Masse geschaltet werden muss, Plus ginge nur mit neuem Kabel und Frickelei an der Lampenplatine, da Plus nur einmal als Kabel kommt, die drei Anschlusspunkte sind gebrückt.

    Macht aber nichts, der Arduino kann ja frei programmiert werden, so das LOW "an" ist.

    Wobei es besser ist, mit den Pins des Arduino einen Satz Transistoren zu schalten, die können den LED-Strom auch vertragen. ;)


    Ein Sketch, das wirklich alles abdeckt, aber für Anfänger nicht zu verstehen ist: Open Source Lights.

    Einfach zu konfigurieren it es aber schon, denn es gibt ein Excelblatt.

    Hier im Forum haben aber auch ein paar Leute durchaus brauchbare und interessante Sketches abgeliefert.

  • Hallo Jens,

    vielen Dank schon einmal für deine Anregungen, Das mit dem umlöten der Lichtplatinen hatte ich auch schon vor, das mit der Massesteuerung hatte ich ja schon erwähnt. Aber wenn ich Low programmiere steuert der Nano Minus statt Plus?

    Und was macht der Kondensator bei der Plussteuerung? Fragen über Fragen :scratch: Kann ich die LED`s nicht direkt an den Nano anschließen wenn ich sie mit Plus steuern möchte? An der Chinaplatine kamen fast 5V raus und sie haben alle geleuchtet.

    Ich möchte schlafend sterben wie mein Opa und nicht schreiend und kreischend wie sein Beifahrer.

  • Low ist Masse, High ist 5V.

    Aber die Ausgänge des Nano sind nur bis 20mA belastbar und verlieren dabei schon 1V, die Scheinwerfer bestehen z.B. aus mehreren parallelen weißen LEDs, die tun sich mit 20mA schon schwer vernünftig zu leuchten. Ich hoffe du baust auch noch die Widerstände ein, die fehlen in den Lampen!

    Und dann ist da noch der Spannungsregler auf dem Nano, der nicht wirklich wesentlich mehr als wenige zig mA schafft ohne wegzuglühen.

    Und was macht der Kondensator bei der Plussteuerung?

    Welcher Kondensator?

    Kann ich die LED`s nicht direkt an den Nano anschließen wenn ich sie mit Plus steuern möchte?

    Nein, da die Lampen auf der Platine ein gemeinsames Plus haben, das gebrückt ist. Die 3 Stecker sind 1x zweipolig beschaltet (plus für alle, minus für die jeweilige Funktion) und 2x nur einpolig (nur die Funktion, der 2. Pin ist leer).

    Du kannst also die Lampen mit gemeinsamer Masse und geschaltetem Plus nicht ansteuern, ohne die Platinen zu modifizieren (Leiterbahnen trennen) und zweipolige Stecker nachzurüsten.


    Die mangelnde Strombelastbarkeit und der Aufwand der Umstrickung von Software und Lampen macht es einfacher, da einfach ein paar Transistoren dranzufrickeln, und schon sind die meisten Probleme futsch.

    Beim OSL sind auch Stücklisten und Schaltpläne, die dir helfen passende Teile zu finden.

  • Ahhh, Transistor und nicht Kondensator! Das war mein Fehler :wut:

    Der Transistor ist dann sowas wie ein kleines Relais, nun hab ich die ganze Sache schon etwas mehr durchschaut.

    Ich werde mich mit den Dingern mal etwas genauer beschäftigen, Berufsschule ich ja schon 25 Jahre her :lol:

    Hab heute meinen Nano bekommen und schon etwas mit ihm rumgespielt, ein paar einfache Sachen habe ich sogar schon hinbekommen :cheers:


    Vielen Dank für die schnelle Antwort und die Geduld mit einem Anfänger hail

    Ich möchte schlafend sterben wie mein Opa und nicht schreiend und kreischend wie sein Beifahrer.

  • Hallo Jens

    Aber die Ausgänge des Nano sind nur bis 20mA belastbar und verlieren dabei schon 1V, die Scheinwerfer bestehen z.B. aus mehreren parallelen weißen LEDs, die tun sich mit 20mA schon schwer vernünftig zu leuchten. Ich hoffe du baust auch noch die Widerstände ein, die fehlen in den Lampen!

    Und dann ist da noch der Spannungsregler auf dem Nano, der nicht wirklich wesentlich mehr als wenige zig mA schafft ohne wegzuglühen.

    Kann es sein das du gerade den Nano mit dem Micro verwechselst?


    Nano:

    Microcontroller ATmega328
    Architecture AVR
    Operating Voltage 5 V
    Flash Memory 32 KB of which 2 KB used by bootloader
    SRAM 2 KB
    Clock Speed 16 MHz
    Analog IN Pins 8
    EEPROM 1 KB
    DC Current per I/O Pins 40 mA (I/O Pins)
    Input Voltage 7-12 V
    Digital I/O Pins 22 (6 of which are PWM)
    PWM Output 6
    Power Consumption 19 mA



    Micro:

    Microcontroller ATmega32U4
    Operating Voltage 5V
    Input Voltage (recommended) 7-12V
    Input Voltage (limit) 6-20V
    Digital I/O Pins 20
    PWM Channels 7
    Analog Input Channels 12
    DC Current per I/O Pin 20 mA
    DC Current for 3.3V Pin 50 mA
    Flash Memory 32 KB (ATmega32U4) of which 4 KB used by bootloader
    SRAM 2.5 KB (ATmega32U4)
    EEPROM 1 KB (ATmega32U4)
    Clock Speed 16 MHz
    LED_BUILTIN 13



    MfG Chris

    Passt auf Euch auf und bleibt gesund


    beer Freundlichkeit ist ein Bumerang – sie kommt zurück!

  • Nö, ich hab ins Datenblatt des Prozessors geschaut.

    Ja, es gibt eine Angabe "40mA absolute maximum per Pin", aber in den elektrischen Daten auch "Voltage on Pin, 5V supply, 20mA load" und da steht "1V low, 4,1V high".

    Außerdem darf man pro Port und an den Supplypins auch nur soundsoviel Strom ziehen, das macht man mit wenigen LEDs auch schon.

    Eine komplette Wagenbeleuchtung schafft der Chip nicht.

  • Hallo,


    schau dir mal diesen Post von mir hier an: Lichtsteuerung & mehr mit Arduino


    Der beiliegende Sketch deckt deine Anforderungen ab und könnte als Basis für dein Projekt dienen.


    Auf jeden Fall rate ich dir einen Versuchsaufbau auf einem Steckbrett zu machen. Auch ein RC-Empfänger und ein BEC für die Stromversorgung gehört dazu. Für jede Lichtfunktion baust du da eine LED mit Vorwiderstand (z.B. 220 Ohm) ein. Alle LEDs mit gemeinsamen Plus an +5V vom BEC anschließen.


    Gruß und viel Erfolg!

    RCfreund

  • Das habe ich schon alles wie ein Schwamm aufgesogen und werde damit die Tage auch anfangen. Einen Nano habe ich auch schon bekommen und auch schon geschafft ihn zu installieren und einen einfachen Sketch zu speichern. Sogar die LED hat geleuchtet und geblickt, auch die blinkfrequenz habe ich verändert. Ich war sehr stol das als Anfänger an einem Abend zu realisieren. Mich irritieren nur einige Posts die von Überlastung des Nano schreiben und das ich Transistoren verwenden muss??? Ich bin verwirrt, ist das Ding so anfällig? Warum nimmt man dann nicht was leistungsfähigeres? Hab ich vielleicht aufs falsche Pferd gesetzt?

    Na ja, aller Anfang ist schwer, man muss es halt erst einmal von Grund auf verstehen um einige Sachen zu begreifen.

    Aber vielen Dank für deine Starthilfe

    Ich möchte schlafend sterben wie mein Opa und nicht schreiend und kreischend wie sein Beifahrer.

  • Na ja, Datenblätter sind auch nur Papier und er kann schon ein bißchen mehr (siehe meinen Avatar) ;)

    Bis auf die 4 Begrenzungslichter läuft hier alles über einen Nano.


    MfG Chris

    Passt auf Euch auf und bleibt gesund


    beer Freundlichkeit ist ein Bumerang – sie kommt zurück!

  • ist das Ding so anfällig? Warum nimmt man dann nicht was leistungsfähigeres?

    Microcontroller sind alle so "anfällig", weil man mit denen irgendwas steuern soll, nicht direkt größere Lasten antreiben.

    Mit dem Arduino hast du nix falsch gemacht, das ist definitiv die einfachste Art einzusteigen, nichtsdestotrotz ist das ein Controller, der als Herz einer Platine (!) alles andere kontrollieren soll und für den ruppigen Betrieb mit langen Kabeln, Kurzschlüssen und fremden Spannungen nicht gemacht ist.

    er kann schon ein bißchen mehr

    Mit nem 30 Jahre alten Hollandrad kann man auch 50km/h und oder 3 Etappen bei der Tour de France fahren... ;)

    Wenn man's lernt, dann gleich richtig, oder?


    Ich weiß, das es theoretisch geht, praktisch sogar auch in den meisten Fällen, aber es ist eben nicht "sauber".

    Der interne Spannungsregler ist schlaff, du brauchst einen externen ("aber warum, der hat doch auch nur 5V", "kann ich den nicht auf 6V laufen lassen?", "hilfe, plötzlich spinnt mein Arduino"), und die Daten die die Chinesen liefern sind natürlich alle das "abs, max" weil große Zahlen einfach geiler sind.

    "Ich hab meine LEDs für 20mA berechnet" wo es 10 auch getan hätten ohne das man es sieht, aber dann bei falscher Spannung, weil der ebayhändler da einfach was reinpinnt, oder noch schlimmer "ach, kopier den Artikel, das ist doch nur ne andere Farbe".


    Microchip gibt garantierte Werte im Datenblatt an, und natürlich geht da mehr.

    Die Garantien müssen ja auch über den vollen Temperaturbereich und bei allen Taktfrequenzen und Betriebsspannungen erreicht werden.

    Wenn in einem Industrieprodukt mit 5- oder 6-stelligen Zahlen nach einem Jahr der LED-Ausgang abbrennt, wird's aber teuer!

    Daher "geht auch mehr", klar.

    Und eine LED in einem Bedienfeld direkt anzutreiben, spart eben Teile und damit Geld, daher hat Atmel den Chip so gemacht: Da geht auch mal ne LED, oder sogar ein kleines Relais, ein Piepser oder so was.

    Machst du das aber Portweise, dann kommst du gerne mal an die Grenzen des Materials, und da ist man schnell im Bereich das es oft geht, aber manchmal aus unerfindlichen Gründen eben nicht.

    Einer der Gründe kann übrigens auch "Alter" (absolutes Herstellungsdatum aber auch Kalenderwochen seit Herstellung) oder "Betriebsstunden" sein.


    Von daher kann man sowas auf dem Steckbrett eben zusammenfrickeln und problemlos 12 LEDs mit Widerständen andocken, um jede Funktion zu testen, aber wenn man was dauerhaftes baut, gehören da Transistoren mit deren Widerständen dran.

    Denn wenn man weiß das es am Steckbrett spinnen kann, kann man schnell mal eben 5 LEDs ziehen und es geht. Fest eingebaut machste das einfach nochmal, diesmal aber richtig.

  • Mich irritieren nur einige Posts die von Überlastung des Nano schreiben und das ich Transistoren verwenden muss??? Ich bin verwirrt, ist das Ding so anfällig? Warum nimmt man dann nicht was leistungsfähigeres? Hab ich vielleicht aufs falsche Pferd gesetzt?

    Du hast mit dem Nano nicht aufs falsche Pferd gesetzt. Aber für eine größere Beleuchtung wird eine wie auch immer realisierte Verstärkung für viele LEDs erforderlich sein. Nur bei kleineren Modellen kommt man ohne aus. Ich betreibe die LEDs an meinen kleinen 1/32 Orlandoo Modellen mit 5 bis 10mA. Da reicht das minimal dunklere Licht.


    Ich empfehle in deinem Fall die Signale mit einem ULN2004 zu verstärken. Da sind 8 Darlington-Transistoren drin die bis zu 500mA liefern: https://www.reichelt.de/eight-…aP2CfWAaAkH_EALw_wcB&&r=1


    Gruß

    RCfreund

  • Ok, als Kfz-Meister würde ich das Ding mit einem Relais vergleichen (nur die grobe Funktion).

    Ich komme links mit den Steuerleitungen mit Wiederstand rein, unten Minus und Plus vom BEC und rechts mit Wiederstand Zu den LED's.

    Könnte das so funktionieren? Wieviel LED's kann ich am Ausgang anschließen und wie rechne ich die Widerstände aus?

    Sorry, aber ich arbeite mich langsam vorwärts.

    Ich möchte schlafend sterben wie mein Opa und nicht schreiend und kreischend wie sein Beifahrer.

  • Ja, das kann man so in etwa so sehen.:thumbup:

    Der Minusanschluss ist der Bezug von Arduino und LEDs, der muss also an beide Seiten angeschlossen werden (im Gegensatz zum Relais wo Schalter und Spule getrennt sind).

    Der Plusanschluss ist nicht wirklich notwendig, außer du benutzt was mit Spulen. Schadet aber nicht wenn du den mit dem LED-Plus verbindest, bei mehreren Spannungen mit der höchsten.

    Am Eingang brauchst du keinen weiteren Widerstand, die sind schon im ULN2803A eingebaut.

    Du kannst an den Ausgängen insgesamt so 1,5A verbraten, an einem maximal 500mA (eher so 350).

    Den Widerstand rechnest du mit (Versorgungsspannung minus LED-Spannung minus 1V) geteilt durch LED-Strom.

    Bei 6V BEC und "rot/20mA" also z.B. (6-2-1)/0,02=150 Ohm.

  • Ja das ist das Set, und die sind alle parallel geschaltet.

    Vielleicht kaufe ich auch LED-Halter denn ich habe festgestellt, daß die hinteren Platinen defekt sind.

    Es sei denn, einer von Euch hat noch welche abzugeben.

    Ich möchte schlafend sterben wie mein Opa und nicht schreiend und kreischend wie sein Beifahrer.