Lackiere Auftragsarbeiten? Tipp und Tricks zum lackieren

  • hi liebe Community,


    nachdem ich jetzt schon mehrfach über das Forum bezüglich meiner Lackierungen, gefragt, kontaktiert und gelobt wurde, würde ich hier gerne mal einen kleinen Thread eröffnen. Ich wurde gefragt, ob ich auf Anfrage Bodies, Interieurs oder sonstige Sachen lackieren kann. Nachdem ich kein hauptberuflicher Lackierer oder Airbrusher bin, war ich diesem Vorhaben gegenüber eher skeptisch, jedoch bekomme ich immer mehr solcher Anfragen. Deshalb eröffne ich diesen Thread. Er soll dazu dienen mich und meine Arbeiten kurz vorzustellen, aber auch, ob überhaupt Interesse besteht bzw. einen kleinen Austausch ermöglichen. Ich bin gerne auch bereit euch Tipps, Tricks und Hilfe beim Lackieren, Airbrushen zu geben.


    Also der Reihe nach:
    Ich heiße Dominique aka Dome, bin 26 Jahre alt und "hauptberuflich" Student. Ans Lackieren, Airbrushen bin ich nicht übers Crawlen gekommen, sondern über Tabletop Wargaming, wo ich auch schon die ein oder andere Auftragsarbeit gemacht habe. Ich lackiere seit ungefähr 10 Jahren und davon seit 5 Jahren auch Modelle im RC Bereich. Angefangen hat meine Leidenschaft für RC Modellbau mit Helikoptern, welche ich heute noch aktiv baue, fliege, abstürze und auch als Trainer anderen Personen das Fliegen beibringe. Auf Grund der Tatsache, dass ich im Heli Bereich eher 3D fliege, gibt es nicht so viel zu lackieren, da die Helis ja auch nicht aussehen wie Helikopter sondern wie Motoren mit Rotorblättern :D
    Naja lange Rede kurzer Sinn ich bin auf Grund von oftmals Wetterbedingtem nicht Ausüben meines Hobbies auf das Crawlen gekommen. Hier kann es ja winden wie es will, der Crawler fährt :thumbup: meistens zumindest. Dadurch da es ja Modellbau und nicht Modellfahr heißt, habe ich gleich mit einem ABS body angefangen und diesen natürlich lackieren müssen. So bin ich nun zu meiner Hauptbeschäftigung in diesem Hobby dem Lackieren von Crawlern gekommen.
    Anbei habe ich hier mal ein paar Bilder meiner Autos, bzw. eines Autos, welches ich für Hartmut ( Keiler 71) als erste "Auftragsarbeit"/ Freundschaftsdienst lackiere.

  • oh Danke. Ich habe einen Blazer-ABS-Body, der soll im Grund rot werden mit der üblichen weißen Zierleiste an den Seiten. Wie bekommt man es hin, dass ein Glanzlack (Karmesinrot von K-Autolacke) ganz eben wird und keine kleine Unebenheiten aufweist? Ich wollte den Body mit Spüli reinigen, trocknen lassen, Primer drauf, warten und dann? Eher kurze Sprühstöße, Dose näher ran oder eher weiter weg? Schnell drüber wedeln oder langsam? Dicke oder dünne Schichten? Fragen über Fragen...

  • Also Body entfetten ist schon mal eine super Idee, aber ich bereite meine Bodys etwas anders vor:
    Erstmal alles mit 800 Nassschleifpapier abschleifen, dann den Body mit einem Schleiffließ "schleifen". Danach den Body reinigen wie du es geschrieben hast. Wenn du nichts Überlackieren musst, Kunsstoffhaftgrund auftragen in 1-2 Schichten. Den Haftgrund dann mit 1000 Nasschleifpapier und ggf. einem Schleiffließ glatt machen und dann die Farbe. Das Wichtigste beim Lackieren ist der Untergrund, wenn der schon nicht passt wird alles was kommt eher schwierig. Also Schleifen ist dein Freund. Ich hatte bis jetzt sehr gute Ergebnisse mit Tamiya Lack aus der Dose. Über den von dir verwendeten kann ich nichts genaues sagen musst du probieren. Als Sprühabstand wird ca. 15-20 cm angegeben, dass ist aber davon abhängig was fur eine CAP also Sprühkopf drauf ist, da gibt es auch unterschiede. Ich würde es mit einem Stück Kuntsstoff mal testen. Ich lackiere immer, wie die meisten, im sog. Kreuzgang, also erst horizontale Linien, dann vertikale Linien oder andersherum, das ist egal. Wichtig ist, dass du den Sprühstrahl, vor dem Modell beginnst und erst nach dem Modell aufhörst, damit die Farbe gleichmäßig kommt. Lackiert wird immer in mehreren Schichten also auf keinen Fall zu viel Lack auf einmal drauf, da sonst Läufer entstehen. Lackiere lieber eine Schicht mehr als eine zu wenig. Aber dein Ziel einen glatten Lack zu erhalten ist wahrscheinlich mit einer Dose nicht zu 100% möglich hier brauchst dann schon eine Lackierpistole und das nötige Equipment, aber man kommt mit etwas Übung schon sehr nahe an einen glatten Lack ran. Das wichtigste für den glatten Lack ist nicht die Grundfarbe sondern der Klarlack hier am besten 2k Lack nehmen, in Hochglanz. Der wird von sich auch sehr viel glatter als ein matter Lack.
    Die Zierstreifen entweder davor abkleben wenn die Karo eh weiß ist, oder danach weiß lackieren. Zum abkleben nimmst am besten 3M Fineline tape und immer 90 Grad zum Klebeband sprühen, das gibt saubere Kanten.

  • Schöner Defender, echt gelungen.


    Was lackierst du denn im Tabletop Bereich?


    Wenn du Lust hast, dann schau mal am Wochenende in Aschaffenburg auf der TableTopia vorbei. Ich geb dir auch ein Demospiel in Star Wars Legion (oder ab 17 Uhr auch Dead Mans Hand - oder beidem).

    Gruss
    Thorsten
    Wyrd bið ful aræd


    4WD kann jeder. Downgrade 4WD --> 2WD --> 0WD bei der Scalechallenge am SC 2013

  • Hi molto picante,


    im wargaming bin ich hauptsächlich im Bereich Warhammer 40k unterwegs gewesen. Da ich aber wie gesagt momentan sehr viel Zeit in die Crawler stecke habe ich hier nicht mehr so viel gemacht in den letzten paar Monate. Außerdem muss ich zugeben, dass ich mit den Leuten in meinem Games Workshop nicht so 100% warum wurde :/ da ware ein paar die das nicht nur gespielt, sondern gelebt haben, dass war mir etwas suspekt pillepalle
    Da ist mir die Crawler community etwas lieber :love: nichts desto trotz war es ne coole Zeit. Habe dir mal paar Bilder angehangen

  • Moin Dome,


    boah, die Lackarbeiten sehen wirklich super aus!


    Hast du einen Tipp, welcher 2K Klarlack in Sprühdose sich gut auftragen lässt und sich mit den Tamiya TS Farben verträgt?


    Gruß,
    Felix

  • @Widar ich hatte bis jetzt relativ gute Ergebnisse mit Renovo und Auto-K Klarlack, liegt aber auch dran, dass ich die in meinem Baumarkt des Vertrauens jederzeit kaufen kann. Die sind auch beide mit Tamiya verträglich. Momentan habe ich Klarlack von Edding im Test, allerdings verträgt der sich nicht so gut mit Acryl- Lack, was Tamiya ist, kann ich also nur bedingt Empfehlen. Die Lacke von @Panhead kenne ich beide nur vom Hörensagen, aber noch keinen Klarlack davon getestet. SprayMax und Miapa machen hauptsächlich Lack für den KFZ Bereich. Das taugt prinzipiell alles auch für uns. Hat nur ab und an den Nachteil, dass es sehr stinkt, oftmals giftig ist und unter Umständen den Kunststoff anlösen kann. Speziell wenn man auf bereits vorlackierte Bodies geht ist es hier kritisch. Ich würde jeden neuen Lack erstmal testen um zum Einen die CAP zu "verstehen" und zum Anderen die Verträglichkeit zu testen. Wichtig ist, dass der Klarlack sich mit Acryl Lack verträgt, die meisten Farben für ABS sind auf Acryl- Harz basis.

  • Hi Dome.


    Deine Lackierarbeiten sind der Knaller. :love: Das sieht alles supergut aus.


    Halbwissen ist weit verbreitet und deshalb würde ich gerne hier mal direkt eine Frage los werden. Man erkennt sicher das Problem, auf dem ganzen Modell sind diese Risse entstanden. Es fing mit zwei kleinen Stellen an und ging immer weiter, jetzt schon seit Monaten. Grundierung, Farb- und Klarlack war alles von Auto-K. Insgesamt ist mir dasselbe jetzt schon zum dritten Mal passiert, auch mit anderen Produkten.


    Es sieht so aus als liefe da etwas systematisch falsch. Da aber auch schon die eine oder andere "Lackierung" bei mir geklappt hat würde mich jetzt mal interessieren worauf das evtl. zurückzuführen ist.


    Am liebsten würde ich Dir ja den trialcat zu neu machen schicken.


    :thumbdown:

    V.G. OLLI

    Geist is' geil
    :sshithappens:

    Ich : 0 - Schweinehund : 1

  • Wieviel Zeit hast du zwischen den verschiedenen lackSchichten gelassen?

  • Sieht für mich auch ganz danach aus, als wäre eine der Lackschichten, wahrscheinlich die Grundierung im Nachhinein gehärtet und dadurch hat es die Risse gegeben. Ich würde zwischen den Schichten 24h zeit lassen. Also vorbereiten, grundieren, 12-24h, Farbe, 12-24h, Klarlack, 12-24h. Jetzt musst du entweder mit leben, oder alles wieder runter schleifen :cursing:
    Ist das eine Lexan Karo? Falls ja kann es auch am falschen Lack liegen. Für Lexan gibt es speziellen Lack, der muss viel dehnbarer sein.

  • Wieviel Zeit hast du zwischen den verschiedenen lackSchichten gelassen?

    Ich würde zwischen den Schichten 24h zeit lassen.

    Die Zeit zwischen den Schichten war auf jeden Fall immer mindestens 24 h, eher mehr. Das war allerdings mitten im kalten Winter und da ist mein Keller schon gerne <10 Grad. Könnte das noch ein Grund sein ?

    Ist das eine Lexan Karo?

    Das war der China-Jeep. Auf jeden Fall irgend ein Hartplastik.

    Jetzt musst du entweder mit leben, oder alles wieder runter schleifen

    Mit den zwei Fehlstellen vom Anfang hätte ich noch leben können, jetzt bleibt auf Dauer definitiv nur letzteres. Mal sehen wann ich mich dazu motivieren kann. :rolleyes:

    V.G. OLLI

    Geist is' geil
    :sshithappens:

    Ich : 0 - Schweinehund : 1