Öldruck Dämpfer richtig zusammen bauen und befüllen

  • Hy, ich hab mir gedacht das diese kleine Anleitung dem ein oder anderen vielleicht hilft einen Öldruck Dämpfer richtig zusammen zu bauen und zu befüllen.
    Warum? Ganz einfach, ich habe für meinen HiLux XOT gebrauchte SCX10 Dämpfer hier von nem Forenuser bekommen, leider schon zusammengebaut ( oder doch zum Glück ? ) und habe mich immer gewundert warum die so Mieserabel funktionieren.
    Da heute die erste Ausfahrt ansteht und ich mit sowas nich leben mag, hab ich die Dinger Komplett zerlegt und dabei sind mir Sachen aufgefallen, die natürlich Fatal für die Funktion eines Dämpfers sind. Wer Dämpfer immer so zusammen baut, wird nie was gut Funktionierendes haben.
    Problem bei den Dämpfern war das nichts entgratet und die Dämpfer überfüllt waren.
    Deswegen:


    - Alle Kunststoffteile eines Dämpfers sauber entgraten ( bei mir führte der Grat der Kolbenplatte zum Klemmen des Dämpfers ), vor allem die Kolbenplatte
    - Auf die Gummidichtung achten, nicht falsch verklemmen, sonst tröpfelt der Dämpfer
    - Die unteren Kugelköpfe komplett auf die Kolbenstange drehen, keine Lücken lasen
    - Bevor man die Kolbenstange durch das untere Dämpferloch schiebt, einen Tropfen Öl von innen auf das Loch tropfen und ebenso einen Tropfen auf das Gewinde der Kolbenstange, dann wird die untere Gehäusedichtung nich beim Erstkontakt beschädigt
    - Vor dem Befüllen den Kugelkopf auf die Kolbenstange drehen
    - Beim befüllen: Kolbenstange ganz rausziehen, Dämpfer ca. 1/2 - 2/3 befüllen, Kolbenstange mit drehenden Bewegungen im Berich des Öls nach oben und unten schieben damit die Luft aus dem Dämpfer kommt. Nun die Kolbenstange wieder ganz rausziehen und den Dämpfer erstmal 5min ruhen lassen ( n Stück Pappdeckel mit nem Loch drin dient als guter halter ) in den 5 Min kann man sich um die anderen Dämpfer kümmern. Nun sollte beim ersten die Luft aus dem Öl entwichen sein, jetzt die Kolbenstange vorsichtig nach oben drücken, bis kurz bevor sie wieder aus dem Öl raus kommt ( ACHTUNG! Kommt sie aus dem Öl raus zieht sich sofort Luft ins Öl und ihr könnt nochmal anfangen ) dann Tropfenweise den Dämpfer auffüllen und dabei vorsichtig die Kolbenstange rein drücken. Das ganze solang bis die Kolbenstange unten anstößt oder die Kolbenstange am oberen Dämpferrand angekommen is. Jetzt noch soviel öl einfüllen das sich n Ölhubbel Bildet ( durch die Oberflächenspannung läuft das Öl nich gleich über ) Ab jetz muss die Kolbenstange sich frei bewegen können, also nichmehr festhalten! nun kommt entweder die Gummiblase oder der Dichtring und die Dämpferkappe drauf, während des Fest drehens tritt sicherlich etwas Öl aus und die Kolbenstange bewegt sich etwas nach unten, das is alles ok so. Die Dämpferkappe schön festdrehen und das Öl abwischen. Nun die Funktion testen.
    Es ist ganz wichtig das die Kolbenstange beim befüllen nach oben geht und auch dort bleibt, sonst findet kein Volumenausgleich statt. Würde man die Kolbenstange unten lassen und den Dämpfer dann voll befüllen und zudrehen, geht er auf block, keinerlei Dämpferwirkung!
    Hat man das alles beachtet hat man nen schön und zuverlässig arbeitenden Dämpfer.


    Ich hoffe das hier hilft vielleicht dem ein oder anderen einen Dämpfer richtig zusammen zu bauen.

  • Vielen danke das ist eine Super Anleitung.... hab zum ersten mal Dämpfer selber zusammen gebaut und direkt alles falsch gemacht.... Kolbernstange ganz raus und einfach befüllen.... vielleicht kriege ich das mit deiner Anleitung hin...

  • Ich hoffe, ich bin richtig, wenn ich mein Anliegen hier einhänge.


    Ich habe hier im Forum einiges über den Zusammenbau von Dämpfern recherchiert. Soweit sind mit Tipps und Vorgehen beim Zusammenbau klar. Meine Dämpfer beim Wraith (Original) funktionieren auch sehr gut und sind auch nach über einem Jahr immer noch dicht.
    Nun bin ich an meinem ersten Scaler (SCX10-2). Bei Scalern lese ich, dass die einen die Dämpfer nicht mit Öl befüllen (oder nur wenig für die Schmierung), dafür mit der Federhärte arbeiten, andere befüllen die Dämpfer. Ich frage mich, nach was für Kriterien man sich richten könnten. Zum Beispiel:
    Je schwerer der Scaler, desto eher mit Öl?
    Je schneller das Fahrzeug, desto eher mit Öl?
    ...


    Oder gibts schlicht keine "allgemeingültigen" Ansätze?


    Grüsse
    Richy

  • Das habe ich die Tage auch gehört, das einige Wraith Leute überhaupt kein Öl fahren. Mich würde interessieren, ob dem wirklich so ist oder ist das ein Fake.

    Grüsse

    Reinhard

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    Der Mann mit dem Hütche :rolleyes:

  • Naja - hatte zwischenzeitig Gmade TS01-Dämpfer im Wraith, die haben zwangsweise kein Öl. Die Luftdämpfung funktioniert allerdings mehr oder weniger gar nicht, insofern fuhr der ungedämpft. Kann man bei sehr langsamen Geschwindigkeiten machen, schwingt aber halt wie ein altes Sofa, wirklich schön ist das m.E. nicht.


    Die jetzigen Dämpfer (Amazon-China-Alu-irgendwas) habe ich noch nicht geöffnet, vermute aber dass die weit von "voll" entfernt sind. Ist wiederum für geringe Geschwindigkeiten ausreichend, aber ansonsten verbesserungswürdig - werde ich noch ändern.


    Gruß

    Derk

  • Also beim Wraith würde ich eher mit Öl fahren, der kann ja auch schnell wenns sein muss, da braucht man ordentliche Dämpfung.


    Aber bei nem Scaler ist das Fahren ohne Öl in den Dämpfern kein Problem, hier wird ja extrem langsam gefahren, da reichen sehr oft nur wenige Tropfen Öl zu Schmierung und um ein Mindestmaß an Dämpfung zu haben.


    Das Fahrbild ist so auch realistischer, es hoppelt viel weniger, und das Thema undichte Dämpfer ist damit auch keins mehr.;)


    Ich selber fahr meine auch nur ohne Öl.




    Gruss,

    Axel.

  • Jetzt käme ich zu meiner nächsten Frage, welche Dämpfer (Alu und Länge von Mitte Bohrung zu Mitte Bohrung) kann ich verwenden.

    Im Voraus schon mal Danke .

    Gruss Reinhard

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  • Also das mit den Dämpfern und dem Öl is oft ne glaubensfrage. Ich hab mit Kai ( Eifelkind ) mal darüber diskutiert, is halt n Fahrwerksfreak und setzt da ganz andere Grundlagen wie ich.

    Ich für meinen Teil, der weder Real Scaler noch Endlosmaxperformancefreak is und einfach nur n Modell will mit dem er schön durchs Gelände nudeln kann, seh das so:


    In nem langsamen Modell genügt mir soviel Öl das die Kolbenstange geschmiert is, das sorgt meiner Meinung auch für n schön realistisches Fahrbild wenn die Karo rumwabbelt.

    In nem schnellen Modell macht Öl auf jeden fall sinn, aber auch da setz ich mich nich ewig hin um stundenlang Öle zu testen.


    Ob man nun die Einstellung wie Axel und ich hat, oder ein Freak wie Kai is, muss man für sich entscheiden.


    Zu den Dämpfern gibts noch was zu sagen, hat man funktionierende PiggyBag Dämpfer ( Dämpfer mit aussenliegendem Ausgleichsbehälter ) dann stimmt meine obrige Beschreibung nich, die werden anders befüllt, dazu empfehle ich das Vid von Gmade auf Youtube, da isses sehr schön erklärt.

  • Danke, aber ich werde mich an die einfache Variante halten, da ich auch nur im Wald das Moos durchforste und in kleinen Rinnsalen die Kaulquappen erschrecke. Zur Not geht's auch mal über ein paar Äste und etwas gröberes Geröll - aber das wars dann auch schon. Ich will ja letztendlich keine Rennsemmel durch die Gegend hetzen.

    Ich hab mich jetzt für die Axial Aluminium 72-103mm Shock Set 10mm Piston AX 30092 entschieden.

    Die werde ich lediglich so befüllen das die Kolbenstange nicht einrostet.

    In diesem Sinne danke für die Info.

    Grüsse

    Reinhard

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    Der Mann mit dem Hütche :rolleyes:

  • FÜr den " Hobbyfahrer " genügt das allemal und selbst beim Wettbewerb entscheidet immer noch der Fahrer über Sieg oder Niederlage.

  • mal ne technische Frage:

    ... Es ist ganz wichtig das die Kolbenstange beim befüllen nach oben geht und auch dort bleibt, sonst findet kein Volumenausgleich statt. Würde man die Kolbenstange unten lassen und den Dämpfer dann voll befüllen und zudrehen, geht er auf block, keinerlei Dämpferwirkung!
    Hat man das alles beachtet hat man nen schön und zuverlässig arbeitenden Dämpfer.

    ...

    habe das "natürlich" nicht beachtet nur zu Anfang ein bisschen hoch und runter um die Luft unter der Kolbenplatte raus zu bekommen und mich dann gewundert, warum ich da nur eine ziemlich harte "Feder" habe und das ohne montierte Feder :wut:


    Aber warum ist das so? Sollte das Öl nicht durch die Löcher in der Kolbenplatte durchgehen?! :?:


    Gruß Hraban

  • Das Problem ist dass beim Einfedern nicht nur die Kolbenplatte nach oben gedrückt wird sondern auch die Kolbenstange immer weiter in den Dämpfer kommt. Diese beansprucht Volumen - Platz. Das übernimmt normalerweise das Luftreservoir (hinter der Gummiblase, direkt im Dämpferkopf oder im Piggyback). Die Luft wird einfach ein wenig komprimiert und gleicht den Volumen-unterschied aus. Ist keine Luft da und das Öl soll das machen wird es blöd da Flüssigkeiten nicht komprimierbar sind. Der Dämpfer ist auf Block. Die Kraft die man dann aufbringt wird direkt in Öldruck umgesetzt. Und das Öl sucht sich dann einen Weg nach draußen:headbang:

  • Macht Sinn. Danke.

    Wenn ich dann aber den Dämpfer im eingeschobenen Zustand schließe, entsteht dann nicht ein Unterdruck beim herausziehen der Kolbenstange?

    Ich probiers' glaube ich einfach mal aus.

    Gruß Hraban

  • Ist total simpel : Öl rein, Luft raus, die Kolbenstange zur Hälfte reinschieben ( der wichtigste Punkt ! ) und in dieser Position halten, gleichzeitig dabei die Dämpferkappe draufschrauben.


    Im Idealfall würde dann bei einem perfekt befüllten und qualitativ guten Dämpfer noch ohne Feder die Kolbenstange ganz sachte immer wieder in die Mitte wandern, egal in welche Richtung man die Kolbenstange bewegt und loslässt. Diese Kraft ist aber vernachlässigbar gering.


    Sobald da auch nur das weichste und zärtlichste Federlein montiert ist, ist davon absolut nix mehr zu merken und der Dämpfer arbeitet einwandfrei. ;)





    Gruss,

    Axel.

  • Hallo ,

    Warum werden im Crawler Bereich die meisten Dämpfer nur mir O-Ringen abgedichtet und nicht mit Dämpfermembranen ? Ich komme aus dem 1/10 Glattbahn Bereich und da ist ein funktionierender Volumenausgleich mit minimalem Rebound enorm wichtig .
    Wie baut ihr eure Dämpfer und welches Öl wird durchschnittlich verwendet ?

    Gruß Sven

  • Moin Sven,


    Bei den Geschwindigkeiten im Scale-Crawler Bereich ist die dämpfende Wirkung der Federbeine zu vernachlässigen. Viele User füllen nur ein wenig Öl in die Dämpfer, damit sich diese leicht bewegen, klar ist, das sie dann keinerlei Wirkung haben, das eine Schwingung gedämpft wird.

    Scale-Crawlen ist etwas anders als Glattbahn Rennen, auch die ungefederte Masse kann vernachlässigt werden. Wichtiger für das Fahrverhalten ist die Lage des Schwerpunktes.


    Ich hoffe ich konnte Dir Deine Frage zur Zufriedenheit beantworten?


    Herzliche Grüße, Detlef