Vorgelege von Portalachsen

  • Vorgelege Getriebe an Portalachsen
    Der Unterschied zwischen normalen Starrachsen und Portalachsen machen die Vorgelege an den Enden der Achsen aus.


    TRX-4 vordere Portalachse, Vorgelege Getriebe gelbe Markierung. Zu sehen sind die längere C-Hubs um die beweglichen/lenkbaren Vorgelege Getriebe zu halten.

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    TRX-4 hintere Portalachse mit Vorgelege Getriebe in gelber Markierung.

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    Bei diesem Bild wird deutlich, warum die Bodenfreiheit mit Portalachsen erhöht wird. Die Blaue Linie zeigt den Verlauf der mittleren Achsgeometrie einer Starrachse an, die fortlaufend auch auf die montierten Räder zu übertragen ist. Durch das Vorgelege Getriebe wird diese Mittellinie der Achsgeometrie in Bezug zu der Mittellinie (gelbe Linie) der zu montierenden Räder, um den Bereich des grünen Pfeiles angehoben. Das Differential Gehäuse der Achse wird somit um den gleichen Abstand angehoben.

    Dieser Umstand bringt Vorteile beim Fahren im Gelände, denn das höhere Differential Gehäuse setzt nicht so schnell auf Hindernisse auf wie es bei einer vergleichbaren normalen Starrachse der Fall wäre. Die längeren C-Hubs von Lenkachsen bringen dabei kaum Nachteile, da die C-Hubs nahe der Räder positioniert sind oder gar von der Felge umschlossen werden.

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    Nachteil der Portalachsen, der Schwerpunkt des gesamten Chassis wandert ebenfalls um den Wert der höheren Bodenfreiheit nach oben, so dass die Kippmomente bei schräger Hangfahrt sich verschlechtern.



    Bei einem Blick ins Innere der Vorgelege Getriebe, auch hier einer TRX-4 Hinterachse, ist die Paarung von zwei Zahnrädern zu sehen, mittels deren Abstand ihrer Mittellinien zueinander die Verschiebung der gesamten Mittellinie der Achsgeometrie nach oben verlegt wird.

    Die Vorgelege Getriebe werden oft genutzt um eine weitere Untersetzungsstufe, im gesamten Antriebsstrang zu erhalten. Nachteilig sind die zusätzlichen Reibungsverluste im Antriebsstrang durch die Vorgelege Getriebe zu verzeichnen. Vorteilig ist zu nennen, dass der Torque Twist, also jenes Kraft/Drehmoment, das ein Fahrzeug beim Lastwechsel/Beschleunigen, zu einer Seite neigen lässt, durch Vorgelege Getriebe nahezu eliminiert wird.

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    Die Auslegung der Vorgelege Getriebe kann unterschiedlich ausfallen. Ein Bild eines Vorgelege Getriebe von Tamiya Portalachsen, hier werden 4 Zahnräder eingesetzt. Vorgelege Getriebe können auch in einem 1:1 Verhältnis der Untersetzung ausgelegt sein, durch eine 1:1 Übersetzung kann das Gehäuse des Vorgelege Getriebes schmal gehalten werden.

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    Bei dieser Sonderform eines Vorgelege Getriebes durch die Kraftübertragung eines Winkelgetriebes per Kegel-Zahnräder...

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    ...ist die Ausführung der Lenkachse als eine geschlossene Einheit möglich. Nachteil bei dieser Bauform, das Vorgelege Gehäuse ist im Vergleich zur gewonnenen Bodenfreiheit größer dimensioniert, wie im Vergleich mit den oberen Bauformen ohne Winkelgetriebe.

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    Vorteile von Portalachsen:

    - mehr Bodenfreiheit

    - zusätzliche Untersetzungsstufe im Getriebestrang

    - Torque Twist wird nahe zu eliminiert


    Nachteile von Portalachsen:

    - höherer Schwerpunkt um den Faktor der Mehr-Bodenfreiheit

    - mehr Gewicht

    - zusätzliche Reibungsverluste im Antriebsstrang


    Als weiterer Nachteil ist aufzuzählen, das der Innendurchmesser der montierten Felgen je nach Konstruktion der Vorgelege Gehäuse, größer sein sollte, wie im Vergleich mit normalen Starrachsen ohne Vorgelege. Bei den TRX-4 Portalachsen ist es so, das zu montierende Felgen innen einen Mindestdurchmesser von 43mm haben müssen um nicht an den Vorgelege Gehäusen zu schleifen.

    Sollen Felgen mit kleinerem Innendurchmesser verbaut werden, kann eine Spurverbreiterung durch längere 6-kant Mitnehmer oder durch Wheel-Hubs mit höheren Offsetwerten oder Felgen mit höheren Einpresstiefen (Tiefbett-Felgen), dazu führen, das die Felgen nicht an den Vorgelege Getrieben schleifen.

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